27-mal waren beim Jungfrau-Marathon zwei Dinge unantastbar: Start in Interlaken, Ziel auf der Kleinen Scheidegg. Für seine 28. Austragung erfährt das von der New York Times als «schönster Marathon der Welt» bezeichnete Lauf-Highlight nun eine Veränderung: «Nach der Verschiebung im vergangenen Jahr war für uns immer klar, dass wir den beliebten Marathon 2021 unbedingt durchführen möchten», erklärt OK-Präsident Toni Alpinice. Die Herausforderungen bleiben allerdings auch knapp ein Jahr später immens. Wie kann ein Start mit 4'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern trotz Vorschriften bezüglich Abstands funktionieren? Wo findet man entsprechende Start- und Zielgelände? Wo führt die Strecke entlang? Welche Absprachen mit den Gemeinden sind notwendig? Wie kann die Sicherheit von Läuferinnen und Läufern – und allen Helfenden – garantiert werden? Wie werden Partner und Stakeholder ins Boot geholt? Und wie werden alle Finisher mit dem Eiger Express zurück nach Grindelwald transportiert?
Die Liste der Fragen ist umfassend und entsprechend lang hat sich das OK mit ihr auseinandergesetzt. «Immerhin waren die Vorgaben klar und es lag an uns, innerhalb dieses Korsetts kreative Lösungen zu finden», so Alpinice weiter. «Es war herausfordernd, aber schlussendlich glaube ich, es ist uns gelungen, neue Wege einzuschlagen und zeitnah alle für unsere Pläne zu begeistern.»
Gestartet wird neu auf dem Flugplatz Interlaken in acht Blöcken mit je 500 Läufern. Diese befinden sich alle in einer speziell reservierten Zone, die nur Starterinnen, Starter, Helferinnen und Helfer beitreten dürfen, welche die «3-G-Regel» (getestet, genesen oder geimpft) erfüllen. Um Punkt 07:15 Uhr werden die ersten Läuferinnen und Läufer auf die Strecke gelassen, die in diesem Jahr erst durch Bönigen und dann in Richtung Iseltwald nach Erschwanden führt. Von hier geht es kurz bergauf, quasi parallel zurück Richtung Flugplatz dann auf die gewohnte Strecke via Wilderswil und Zweilütschinen nach Lauterbrunnen, wo die berühmt-berüchtigte «Wand» auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wartet. Via Moräne verläuft die Strecke schliesslich in Richtung Ziel, welches neu am Eigergletscher liegt.
Auf das verzichtet das OK
Die Zuschauertribünen werden nicht aufgebaut. Auch die gewohnten Darbietungen an der Strecke sowie die Runners-Party, das Abendprogramm am Samstag, der Jungfrau-Minimarathon und das Jungfrau-Pararace vom Freitag fallen weg.
Hingegen werden die Kinderrennen am Freitagnachmittag in einer «Lightversion» auf einem externen Schulareal stattfinden.